Blasenbeschwerden in Zusammenhang mit LS, LP und Vulvodynie

Von etlichen Mitglieder-Erfahrungen wissen wir, dass sie im Zusammenhang mit LS auch zeitweise Blasenbeschwerden haben.

Die Symptome äussern sich in etwa so:

  • Häufiges Wasserlösen
  • Schmerzen/Brennen beim Wasserlösen
  • Brennen am Scheideneingang
  • Schmerzen/Stechen in der Blase/Unterleib
  • Kein Hinweis auf Bakterien im Urin, also kein Hinweis auf einen Infekt

An unserer Mitgliedertagungen 2015/2016 haben Frau Dr. Groeger und Prof. Günthert umfangreiche Informationen zu diesem Thema gegeben, siehe unter der Lasche Vorträge und Veranstaltungsberichte. Im Jahr 2017 wurde in Zusammenarbeit mit dem Verein eine kleine Studie dazu veröffentlicht (siehe weiter unten nachfolgend).

Das Dokument Blasenbeschwerden mit oder ohne chronische Krankheiten wie LS, LP und Vulvodynie geht auf verschiedene Blasenproblematiken ein   (Download PDF)

Rund um die Blase, Videoreferat der Beckenboden- und Blasenspezialistin Claudia Grünholz, Details, Dauer ca. 30 Minuten

Mitgliedern bieten wir die Möglichkeit einer persönlichen Beratung zu ihrer persönlichen individuellen Blasenproblematik. Vorab anerbieten wir einen Austausch per Email, sollte es sich zeigen, dass eine eingehende Beratung notwendig ist, kann ein Fachgespräch mit einer vereinsinternen Fachexpertin gebucht werden (kostenpflichtiges Gespräch 30-45 Minuten). Kontakt: blase@lichensclerosus.ch

Und hier noch eine wichtige generelle Information zum Thema "Richtig die Blase entleeren": Download PDF


Erfahrungen / Tipps unserer Mitglieder

Man weiss, dass auch der Harnröhrenausgang von LS betroffen sein kann. Mehrere Mitglieder haben festgestellt, dass eine Stossbehandlung (mehrere Tage oder Wochen) mit Kortisonssalbe (Dermovate, Dermoxin) am Harnröhrenausgang  zu einer erheblichen Besserung, wenn nicht sogar zum Verschwinden dieser Beschwerden führt. Anschliessend ist der Harnröhrenausgang auch in die Erhaltungstherapie miteinzubeziehen. Alternativ können auch Oestrogensalben Erleichterung bringen. Östrogensalben helfen zwar generell nicht beim Lichen auf der Vulva, weil diese kaum Oestrogenrezeptoren hat. Doch rund um den Harnröhrenausgang befinden sich solche Rezeptoren.

Ferner scheinen bei einigen Betroffenen Alkohol und viel Kaffee, manchmal auch Zitrusfrüchte oder z.B. Spargeln solche Beschwerden auszulösen. Der Urin kann die Vulvahaut und den Harnröhrenausgang reizen.

Tipps: bei Problemen ev. sogar vor dem Wasserlassen fetten, damit möglichst kein Urin in Kontakt kommt mit der Haut. Sinnvoll und hilfreich kann es auch sein, anstatt mit WC Papier mit Wasser zu spülen nach dem Wasserlösen und dem Stuhlgang.


Publikation in Zusammenarbeit mit dem Verein zum Thema LS und Blasenbeschwerden

Die im 2017 in Zusammenarbeit zwischen der Frauenklinik Luzern und dem Verein veröffentlichte Publikation hat gezeigt, dass einige LS-Patientinnen zusätzlich zum Lichen sclerosus oder Lichen planus an einer "OAB", over active bladder oder auch einer "ICT", interstitiellen Cystitis, leiden.

Vulvar lichen sclerosus in women is associated with lower urinary tract symptoms. Christmann-Schmid C., Hediger M., Gröger S., Krebs J., Günthert A.R. & in cooperation with the Verein Lichen sclerosus. Int Urogynecol J, DOI 10.1007, accepted April 2017 

Originalfassung Englisch (mit deutscher Kurzerklärung im Anhang): (Download PDF)