Frage zu Schorfbildung
Auf einer alten flachen weißen Narbe an den inneren Labien hat sich - ohne jegliche Beschwerden - in den letzten Wochen eine kleine stecknadelkopfgroße weiße Verkrustung/Verschorfung gebildet. Besteht die Chance, dass diese mit Kortison wieder verschwindet oder muss ich das leider so hinnehmen?
Antwort
Ja, die Stelle sollte mit lokaler Kortison-Therapie verschwinden. Aber gut, dass sie entdeckt wurde. Wenn diese weisse Stelle bleibt, dann sollte durch einen Experten eine Biopsie entnommen werden.
Frage zu Analkanalsklerose
Kann eine Analkanalsklerose mit LS in Zusammenhang stehen?
Antwort
Definitiv ja!
(Vorstand: siehe auch das Dokument / Forum "LS im Analbereich")
Frage zu Narbenbildungen
Können sich die Narben (dünn, weiß, wie ein fester Faden) einfach "so nebenbei" bilden, ohne dass ein Schub, eine akute Entzündung, Beschwerden oder ähnliches vorliegt? Oder ist es eher wahrscheinlich, dass man sie bei der Selbstuntersuchung bisher übersehen hat, weil sie so klein sind?
Antwort
Der Lichen sclerosus kann leider auch asymptomatisch fortschreiten. Es können sich also Veränderungen ohne Symptome wie Juckreiz oder Brennen ergeben. Wahrscheinlicher ist aber, dass chronisch gereizte Stellen kleine narbige Veränderungen bilden, wenn der LS dank der Therapie inaktiv wird. Und möglich ist auch, dass durch die intensivierte Selbstbeobachtung plötzlich Dinge auffallen, die schon lange da waren aber nun neu wahr genommen werden.
Eine Narbe selbst ist kein typisches Zeichen für LS, sie hat eine Ursache und die liegt meist länger zurück.
Frage zu Hautspange
Was versteht man unter "Hautspange"? Ist es möglich, dass sich vor dem Dammbereich, direkt anschliessend, eine solche Hautspannge bilden kann?`Könnte diese Haut operativ entfernt werden?
Antwort
Die "Hautspange" entsteht manchmal infolge von wiederholten Rissen als Narbenbildung. Ja, sie kann entfernt werden, wenn sie stört. Sollte sie nicht stören, dann muss nichts unternommen werden, es könnten nämlich auch die verlängerten Zügel der Klitoris sein.
Frage zu Vulvakrebs
Was weiss man über den Vulvakrebs, wie gefährdet sind Frauen mit LS?
Antwort
Frauen mit LS haben statistisch gesehen ein 3-5 fach erhöhtes Risiko, einen Vulvakrebs zu entwickeln. Auch wenn es dazu erst Mini-Studien gibt, gehen LS Experten nach wie vor davon aus, dass Vulvakarzinome vermieden werden können bei/dank früher, konsequenter und langfristiger Behandlung. Dies ist einer der Hauptgründe, weshalb wir als Verein die regelmässige Erhaltungstherapie mit Kortisonsalbe propagieren.
Etwas Statistik: Frauen, die ein Vulvakarzinom entwickeln, sind bei der Krebsdiagnose meist deutlich älter, im Schnitt ca. 70 Jahre alt. Die Anzahl betroffener Frauen stieg in Deutschland bis etwa vor drei Jahren massiv an und scheint nun ein Plateau zu bilden. Für die Schweiz gibt es noch immer keine Statistik. Gemäss Angaben von Prof. Dr. A. Günthert geht man aber davon aus, dass in der Schweiz jährlich etwa 3500 – 4000 Frauen an einem Unterleibskrebs erkranken, darunter 200 Frauen mit Diagnose Vulvakrebs. Von diesen 200 Frauen haben wiederum 50% einen LS. Vielfach ist es ein LS, der über viele Jahre/Jahrzehnte nicht entdeckt, abgeklärt oder diagnostiziert/behandelt wurde.
Wichtig: Frauen, die ihren LS konsequent behandeln, senken ihr Risiko für eine maligne Entartung.
(Info Vorstand: Mehr Infos zu Vulvakrebs unter der gleichnamigen Lasche auf der Infoplattform)
Frage zu HPV
Auf der Webseite steht in der Infoplattform: „Ist eine HPV-Infektion bereits vorhanden, so kann sich diese unter Anwendung von immunmodulierenden Substanzen (wie Kortisonsalbe oder Elidel/Protopic) ausbreiten und es wird empfohlen die LS-Therapie zu pausieren, bis die HPV-Infektion erfolgreich behandelt wurde.“ Mir wurde vor zwei Wochen mitgeteilt, dass ich HPV (High Risk; Gruppe 56/59/66) positiv sei. Zurzeit nehme ich Clobetasol und Elidel abwechselnd (1 Tag Clobetasol; 1 Tag Elidel). Ziel ist es, Clobetasol auszuschleichen und immer mehr zu reduzieren. Die bisherigen Ausschleichversuche waren leider erfolglos - daher der Rückgriff auf Elidel. Nun bin ich sehr verunsichert. Soll ich die Anwendung von Clobetasol bzw. Elidel nun abrupt abbrechen, um eine Ausbreitung des HPV-Virus zu verhindern? Dies würde wahrscheinlich wieder meine LS-Symptome verschlimmern. Über einen Hinweis, wie in solchen Fällen grundsätzlich vorgegangen wird, wäre ich sehr dankbar.
Antwort
"Nicht so einfach zu beantworten. Die Frage wäre, warum HPV bestimmt wurde. Wenn es eine Läsion gibt, dann sollte die behandelt werden. Ohne Läsion wären Kontrollen zu vereinbaren. Protopic oder Dermovate würde ich nicht stoppen."